Videotutorial Lichtechtheit
Die Lichtechtheit oder auch Lichtbeständigkeit beschreibt die Konstanz von Farben und Farbstoffen bei längerer Belichtung. Der Prüfling kann sowohl dem künstlichen Licht, welches dem natürlichen Tageslicht entspricht, als auch dem direkten Tageslicht ausgesetzt werden. Durch eine lange und intensive Strahlungseinwirkung können verschiedene Änderungen im Material wie Ausbleichen, Vergilbung oder Versprödung hervorgerufen werden.
Die Farbechtheitsprüfung ist vor allem für Textilien, welche teilweise oder ständig mittlerer bis hoher Sonneneinstrahlung oder künstlichem Licht ausgesetzt sind - vor allem Gardinen, Arbeitskleidung und Outdoorbekleidung sowie Sonnenschutztextilien – ein relevanter Faktor für die Bestimmung der Qualität. Zur Bestimmung der Lichtechtheit wird neben der eigentlichen Materialprobe ein Referenzmuster verwendet, der sogenannte Lichtechtheitstyp. Bei diesen Lichtechtheitstypen handelt es sich um 8 unterschiedlich blau gefärbte Wollgewebestreifen. Diese Wollgewebestreifen neigen aufgrund ihrer verschiedenartigen Farbstoffzusammensetzung dazu, unter Belichtung unterschiedlich schnell auszubleichen.
Die Skala der Lichtechtheitstypen reicht von 1 bis 8, wobei Stufe 8 einer hohen Lichtbeständigkeit und Stufe 1 einer geringen Lichtbeständigkeit entspricht. Prüfling und Lichtechtheitstypen werden teilweise bedeckt, um den Kontrast zwischen belichteter und unbelichteter Fläche bewerten zu können. Sobald die Lichtechtheitstypen einen definierten Kontrast erreicht haben, ist die Prüfung beendet.
Die Bewertung erfolgt in der Abmusterungskammer unter künstlichem Tageslicht D65. Die erreichte Echtheitsnote wird im Prüfbericht ausgegeben. Neben den unmittelbar gemessenen Farbänderungen haben auch Veränderungen der Oberfläche – zum Beispiel Rauheit oder stumpfes Aussehen von Textilien -Einfluss auf die visuelle Wahrnehmung der Farben.
Bei der Durchführung von Lichtechtheitsprüfungen werden üblicherweise Xenon Hochdrucklampen als Strahlungsquelle verwendet. Ein Filter sorgt dafür, dass die kurzwelligen Anteile der UV-Strahlung des Xenonbogenlichts minimiert werden und ein mittleres Tageslicht im UV-Bereich und sichtbaren Bereich zur Belichtung der Probe zum Einsatz kommt. Zur Temperaturüberprüfung wird ein Schwarzstandard Thermometer eingesetzt.
Der Prüfstandard DIN EN ISO 105-B02 beschreibt die Durchführung der Prüfung der Farbechtheit gegen Xenonbogenlicht. (Textilien - Farbechtheitsprüfungen - Teil B02: Farbechtheit gegen künstliches Licht: Xenonbogenlicht (ISO 105-B02:2014); Deutsche Fassung EN ISO 105-B02:2014).